Die Flüchtlingsinitiative FLEck e.V wurde 2015 von engagierten Eckentalern gegründet, denen es wichtig ist, Menschen beizustehen, die ihre Heimat verlassen mussten, um vor Krieg, Terror oder Verfolgung zu fliehen. Die grausamen Kriege in Syrien oder besonders nah für uns in der Ukraine gehen auch an unserer Heimat nicht spurlos vorüber.
In diesem Beitrag möchte ich nun beispielhaft Ehrenamtliche bei FLEck e.V. zeigen: drei Menschen, die ohne eigenen Vorteil anpacken, damit Integration hier ganz konkret in unserer Gemeinde gut gelingen kann. Sie fühlen sich zuständig, die von weit her Geflüchteten so zu unterstützen, dass sie in Eckental ohne Angst ankommen und leben können. Allen dreien ist es dabei besonders wichtig herauszustellen, dass die erfolgreiche Arbeit und eine gelungene Integration nur im Team gelingen kann. Es geht nicht um das Engagement einzelner, sondern FLEck e.V. ist als Gemeinschaft, als Kollektiv zu sehen. Alles Wirken läuft wie ein gut geschmiertes Räderwerk ineinander. Jeder profitiert von den Erfahrungen aller und es gibt immer jemanden, der sich um die großen und kleinen Probleme annehmen kann.
Aus Fremden sind so über die Jahre nicht selten Freunde geworden.
Eckental ist ein guter Platz zum Leben – für alle.
FLEck e.V. leistet seinen Beitrag dazu, dass es so bleibt.
Renate
Renate ist eine Weltgereiste Frau, die eigentlich keine Ruhe im Ruhestand suchte. Der sprichwörtliche Unruhestand beschreibt sie schon näher. Am Termin der Gründungsveranstaltung des FLEck konnte sie leider nicht anwesend sein. Doch das nächste Treffen der Mitglieder ließ sie sich nicht entgehen. Direkt hier bekam Renate bereits den Ressort der Sachspenden übertragen. Ihr Geschick im Umgang mit Werkzeug, aber vor allem Ihr Talent der Organisation wird hier oftmals dringend benötigt. Mittlerweile ist Renate auch ein geschätzter Ansprechpartner für und zu allen Ämtern, Behörden und Regierungsstellen, mit denen es die schutzsuchenden Menschen hier zu tun haben. Sie ist eine der Personen, die auch dem Umgang mit der dazugehörigen Bürokratie nicht abschreckt. Eingebunden im Zentrum der Sach.- und Kleiderspenden, Wohnungssuche, so wie ihrem eigenen, sehr gut funktionierenden dazugehörigem Netzwerk, steht Sie täglich ihre Frau. Die Hilfe war es, die Renate geben wollte, bei Ihrem Angebot an Fleck. Sie kann seit Ihrem ersten Einsatz bis jetzt auf viele Erfolgreiche Geschichten blicken. Auch die Tragik der persönlichen Enttäuschungen gibt es zu genügend. Hier hilft aber ihre resolute Art, die auch hilft, die Fäden in der Hand zu halten. Im FLEck gibt es viele ineinandergreifende Räder, die das Werk am Laufen halten. Manche sind aber etwas größer.
Claudia
Claudia engagiert sich persönlich bereits seit über 40 Jahren im Ehrenamt. Für Sie war es deshalb auch selbstverständlich, sich bei der Gründung einer Flüchtlingsinitiative einzubringen. Die Vereinsgründung entstand durch die Initiative der Eckentaler Bürgermeisterin, die im Jahr 2014 einen Runden Tisch in Eckental einberief, um Eckental auf die bevorstehenden Flüchtlinge vorzubereiten. Claudia arbeitete von Anfang an bereits an den Strukturen für den neu gegründeten Verein mit, die bis heute nur wenig verändert wurden. Für Sie ist ihr bürgerschaftliches Engagement Teil Ihres Lebens. Neben Ihrer Vorstandschaft bei Fleck ist sie auch noch in anderen Vereinen und Bereichen tätig. Dadurch hat sich über die Jahre ein gutes Netzwerk gebildet. Das ist bei der oft komplexen und herausfordernden Arbeit mit den verschieden Problemen von Geflüchteten ein großer Vorteil. Es ist ihr sehr wichtig, dabei immer wertschätzend miteinander umzugehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So hat sich für das gesamte Team eine förderliche Kooperation mit Behörden und Ämtern entwickelt, die nachhaltige Integration überhaupt erst möglich macht. Von dieser guten Kommunikation profitieren alle.
Ihre Kraft schöpft Claudia neben den gelungenen Lösungen, auch aus Ihrem Glauben. Die feste Überzeugung, dass die Menschheit nur im guten Miteinander leben kann, auch wenn es nicht immer leicht ist und dieser Optimismus immer wieder auf die Probe gestellt wird. Claudia begegnet diesen Situationen aber auch mit einer gehörigen Portion Pragmatismus und Mut. Diese Einstellung macht Claudia zu einer äußerst sympathischen Frau, die mit viel Kraft und Ideen an einer Gemeinschaft mitwirkt, die es lohnt, sie zu unterstützen. Denn wir alle können uns nicht vorstellen, was es bedeutet, seine Heimat aufzugeben, seine Familie zu verlassen, oder sich auf einen ungewissen Weg zu machen. Keiner kann sich aussuchen, in welches Land er hineingeboren wird – aber wir können uns dazu entscheiden, Wohlstand zu teilen.
Willi
Willi, ein Mann der ersten Stunde bei Fleck. Immer noch begeistert vom Spirit und der Überzeugung, dass sich direkt bei der Gründung die richtigen Menschen begegnet und zusammen getan haben. Die sofortige Professionalität die ab Start von Fleck (2015) an den Tag gelegt wurde, hat hier sofort seine Wirkung gezeigt. Der früher gelernte Radio und Fernsehtechniker war zuerst Alltagsbegleiter, der die Aufgabe hatte, hier angekommenen Menschen, unter anderem durch den bürokratischen deutschen Alltag zu führen und zu unterstützen. Gemeinsam mit seiner Frau begleitete er so zirka 30 Geflüchtete seit Beginn an. Er suchte für seine Zeit nach dem dem Berufsleben, der über dreißigjährigen Tätigkeit als Ingenieur in der Telekommunikationsbranche, eine sinnbringende Aufgabe. Denn schon immer war er mehrfach ehrenamtlich tätig und wollte das auch weiterhin sein. Auch seine Neugierde auf fremde Kulturen unterstützten seine Entscheidung für Fleck. Durch seine handwerklichen Begabungen in vielerlei Bereichen war und ist er bei Fleck sehr gefragt. Auch ist er der Partner im FLEck wenn es um die Technik (TV-SAT-Empfang, Kücheneinbauten) in den Unterkünften oder im Fleck-Net, dem EDV Schulungsraum des Vereins geht. Von einem Kollegen übernahm er die Reparatur und Vergabe gespendeter Fahrräder an Migranten und betrieb schließlich die Einrichtung einer „Fahrradwerkstatt“. Darin kümmern er sich mit weiteren fünf Kollegen, um die Mobilität der geflüchteten Menschen. Mit viel Geschick und Einsatz werden hier in der durch großzügige Spenden (z.B. vom Lions Club Eckental) eigens eingerichteten Werkstatt Fahrräder wieder für den Alltagsbetrieb hergerichtet und in Stand gehalten.
Hier geht es zu weiteren Informationen des FLEck: http://www.fleck-ev.de