Betriebsausflug nach Augsburg

Der Anlass unseres ( Ursel, Helmut, Michael und Elke) Ausflugs nach Augsburg war die Fotoaustellung „Metamorphosen“ von Herlinde Koelbl.

Mit dem BayernTicket ging es 2 1/2 Std. gemütlich voran.

Unterwegs zum Museum „Glaspalast“

 

Der Glaspalast ist ein Industriedenkmal in Augsburg, welches 1910 als vierte und letzte Ausbaustufe der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg in Betrieb genommen wurde. Heute wird er überwiegend kulturell genutzt.

Wir waren überrascht und schwer beeindruckt von der Vielfalt der ausgestellten Fotografien.

Vor dem Verlassen des Museums bekamen wir den Tipp: „Fahren sie in den 4. Stock, dort haben sie eine wunderbare Aussicht über Augsburg“.

Na ja! Die Fenster waren staubig und die Aussicht doch nicht so grandios

Aber wir fanden einen sehenswerten Innengang und zwei beeindruckende Treppenaufgänge

Die Mittagspause hatten wir uns redlich verdient.

Gestärkt gings weiter unter der Führung von Ursel, erst mal mit dem Bus und dann zu Fuß durch die Altstadt.

Jakober Tor

Das Jakobertor aus dem 14. Jahrhundert ist eines von fünf noch existierenden Augsburger Stadttoren und bildet den östlichen Abschluss der Jakobervorstadt. Es war ursprünglich Teil der Stadtmauer. Von dieser ist nur ein kleines Stück in Richtung Norden rekonstruiert, so dass das Tor weitgehend frei steht.

 Erster Blick in die Altstadt

In der Mitte die Jakobskirche

Als erste evangelische Kirche gilt die St. Jakobskirche. 1521 wurde in ihr zum ersten Mal ein evangelischer Gottesdienst abgehalten.

Als Gründungsjahr Augsburgs gilt 15 v. Chr., da in diesem Jahr auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Oberhausen ein  Legionslager, das später auch als Nachschubdepot diente, errichtet wurde. Die Siedlung und das Christentum ihrer Bevölkerung sind für das 6. Jahrhundert bezeugt, wie sich aus der Erwähnung der Verehrung der Stadtheiligen Afra von 565 und aus archäologischen Funden ergibt.

In der Altstadt befinden sich Gebäude unterschiedlicher Stilepochen, darunter mittelalterliche Zunfthäuser und der Dom aus dem 11. Jahrhundert. Aus der Renaissance stammt das Rathaus mit dem „Goldenen Saal“. Die Fuggerei aus dem 16. Jh stammende Sozialsiedlung.

Da jeder Fotograf einen anderen Blickwinkel, und auch eine andere Art zu fotografieren hat, setzte ich zum Vergleich auch mal doppelte Bilder ein.

Der Weg von der Jakobskirche zur Fuggerei war ganz kurz, also beschlossen wir, dorthin zu laufen.

Die Fuggerei ist die älteste Sozialsiedlung der Welt. In den 6 Straßen der Fuggerei stehen 67 Reihenhäuser mit 147 Wohnungen. Die Jahresmiete beträgt noch heute einen rheinischen Gulden, das entspricht 0,88 Euro. Die Fuggerei ist durch 4 Tore zu erreichen, die jeden Abend um 22.00 Uhr geschlossen werden. Für 10 Cent wird wie früher das Ochsentor nach 22.00 Uhr geöffnet.

Wer Mieter in der Fuggerei werden will, muss geborener Augsburger sein, verheiratet und katholisch. Außerdem muss er einen tadellosen Leumund besitzen und arm sein. Die Hausordnung der Fuggerei sieht noch heute vor, dass jeder Mieter täglich ein Vater unser und ein Ave Maria für die Stifter beten muss.

Jakob Fugger stellte in seinem Stiftungsbrief von 1521 den Fortbestand seiner Stiftungen weit über seinen Tod hinaus sicher. Mehrfach taucht die Formulierung „ in ewig Zeit „ auf. Er verpflichtete damit seine Nachfolger die Fuggerei ewig zu erhalten. Außerdem gab er ihnen den Auftrag die Stiftungen auch zu „meren“ also zu erweitern und zu verbessern.

Frisches Wasser holten sich die Bewohner aus den Pumpbrunnen. Es gab einen eigenen Wassermeister, der für die Instandsetzung und Sauberkeit aller Brunnen und eines kleinen vorbeifließenden Baches verantwortlich war.

Im mittleren Haus lebte der Urgroßvater von Mozart, wohl als Stiftungsbaumeister.

Ursprünglich besaß die Fuggerei kein eigenes Gotteshaus. Die Bewohner besuchten die nahe gelegene St. Jakob-Kirche. Während der Reformation wurde diese Kirche jedoch evangelisch. Die katholischen Fugger handelten und ließen auf dem Fuggereigelände eine neue Kirche errichten: Im Auftrag der Administratoren Markus und Philipp Eduard Fugger baute ab 1580 wohl der Baumeister Hans Holl eine schlichte Kirche, die 1582 dem Evangelisten Markus geweiht wurde. Architektonische Besonderheit: Anders als die meisten katholischen Kirchen wurde St. Markus nicht nach Osten ausgerichtet sondern dem Straßenverlauf angepasst.

St. Markus wurde während des Barocks umgebaut und neu ausgestattet. Bei dem Bombenangriff vom Februar 1944 brannte die Kirche komplett aus.

Hier war unsere fotografische Herausforderung die beiden Säulen zu fotografieren. Die rechte war durch Sonneneinstrahlung ausgefressen weiß!! Wie / womit haben wir das Foto gerettet?

Die Klingelzüge an den Hauseingängen wurden individuell gestaltet, dass die Bewohner bei den unbeleuchteten Gassen den richtigen Eingang ertasten konnten.

Jakob Fugger genannt “ Der Reiche “  1459 – 1525

Historischer Erker

Die Barfüßerkirche ist die Taufkirche von Berthold Brecht.

Vor fast 800 Jahren, 1221, noch zu Lebzeiten des Franziskus also, kamen die ersten franziskanischen Brüder nach Augsburg. Von hier aus sollte sich die franziskanische Bewegung in ganz Deutschland ausbreiten. Die Brüder ließen sich am Rand der Stadt nieder, dort, wo die Handwerker und einfachen Menschen lebten: an dem Ort, an dem noch heute die Barfüßerkriche steht. So wurden sie genannt, die Brüder, die als Zeichen der Armut Christi auf festes Schuhwerk verzichteten.

Nachdem eine erste romanische Kirche durch einen Brand zerstört wurde, finanzierten der Rat der Stadt und die Bürgerschaft in den Jahren 1407-1411 den Bau einer wesentlich größeren gotischen Hallenkirche – sie sollte die größte ihrer Art in Augsburg und ganz Süddeutschland sein.

Im Februar 1944 wurde die Kirche durch die Bombenangriffe fast völlig zerstört. Allein der Ostchor mit seinem Gewölbe blieb inmitten der Trümmer stehen. Dieser ehemalige Mönchschor wurde nach dem Krieg als Restkirche erhalten. Die nackten Ziegelwände tragen die Narben der Zerstörung – sie wurden nicht wieder verputzt, sondern wie in den ersten franziskanischen Kirchen nur geschlämmt.

Sieht gut aus, aber wir wollten weiter.

Das Gebäude „ Metzg „ die ehemalige Stadtmetzgerei, mit repräsentativer Renaissance – Fassade, wurde 1609 von Elias Holl errichtet. Das Besondere war die innovative Verwendung von Kanalwasser: Der Vordere Lech wurde durch die Stadtmetzg geleitet, um dadurch das Fleisch zu kühlen und die Abfälle zu entsorgen. Den dreigeschossigen Satteldachbau mit südlicher Schauseite plante und errichtete Elias Holl kurzerhand über einem offenen Lechkanal. Das kalte Wasser, welches durch das Gebäude hindurchgeleitet wurde, sicherte die ganzjährige Kühlung der Fleischkeller. Das schnellfließende Wasser sorgte zudem für die hygienische Entsorgung der Abfälle. Eine bautechnische Meisterleistung, denn das Fundament musste tief ins Grundwasser gesetzt, das Kanalbett begradigt und verschalt und geeignete Kellerräume mussten geschaffen werden. Der 1609 vollendet Bau der Stadtmetzg erfüllte Elias Holl zu recht mit Stolz. Seit 2019 zählt die Stadtmetzg zu den 22 Welterbe-Objekten des UNESCO Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“.

Zwei Portale im EG mit flankierenden Pilastern, darauf Stierschädel-Kapitelle, rustizierte Gebäudeecken, bronzenes Stadtwappen auf Mittelachse im 3.OG

Der Georgsbrunnen befindet er sich gegenüber der Stadtmetzg am unteren Ende des Perlachberges. Leider waren noch alle Brunnen in der Stadt eingerüstet.

Elias Holl prägte das Augsburger Stadtbild wie kein anderer! Als genialer Stadtwerkmeister erschuf er Bauwerke von Weltruhm. Sein Hauptwerk ist das Augsburger Rathaus (1615–1620) mit dem herrlichen Goldenen Saal im Stil der Spätrenaissance. Es zählt zu den bedeutendsten deutschen Renaissance-Bauwerken nördlich der Alpen.

Der Elias-Holl-Platz ist ein Platz in der Altstadt. Der ruhige und zum Teil von Bäumen beschattete Platz an der Rückseite des von Elias Holl erbauten Augsburger Rathauses liegt aufgrund des Niveauunterschiedes von der Augsburger Hochterrasse zum Lechviertel etliche Meter tiefer als der Rathausplatz auf der Vorderseite des Rathauses, so dass das Rathaus von ihm aus noch ein Stockwerk höher erscheint. Auf ganzer Breite des Rathauses überblickt eine Terrasse den Elias-Holl-Platz, die vom Ratskeller im Untergeschoss des Rathauses aus im Sommer bewirtschaftet wird. Eine Freitreppe verbindet die Terrasse mit dem Platz. An der Südseite des Elias-Holl-Platzes befinden sich mehrere historische Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert.

Auf der östlichen, dem Rathaus gegenüberliegenden Seite des Platzes schließt sich die Sterngasse mit dem Kloster der Franziskanerinnen von Maria Stern an.

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Moritz ist im Kern mehr als tausend Jahre alt. Das Innere wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederaufgebaut. Sie besticht durch Minimalismus und Klarheit.

Nach einem Blick auf die Uhr, stellten wir fest, dass es Zeit für unseren Zug war. Noch einen schnellen Kaffee und dann gings  über den Rathausplatz zum Bahnhof

Augsburg: Wir kommen wieder und dann sehen wir uns auch die restlichen 70 Kirchen und auch mal die 28 Kanäle in Ruhe an.

Jakob Fugger

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner